typographische
zitate
The bridge between the amateur designer and the profes­sional designer is typo­graphy mastery.
Rachel Elnar

Typographische
Gesellschaft
München e. V.

Elsenheimerstraße 48
80687 München

info@tgm-online.de
089.7 14 73 33

Event

Herzgedacht und Handgemach(t)

Rudolf Paulus Gorbach
20. Januar 2012
Eike König spricht. Volles Haus und lange Warte­listen. So beliebt ist Eike König für seine Vorträge. Aber ist freies Plaudern aus der Praxis wirklich ein Vortrag?
Eike König bei der Typographischen Gesellschaft München

Es beginnt mit Biogra­fischem und führt über eine Stuhlform, die lange Sitzungen vermeiden soll. Der Grafiker wurde König, weil er so viele Info­grafiken sah, die ihn »zur Zeit des Kalten Krieges bedrohten«. Von seinem Studium in Darmstadt mit Schweizer Schule (»viel Weißraum, sieht immer gut aus«) ist kein direkter Einfluss zu spüren, wollte er auch nicht.

Das Populäre hat es König angetan, wobei er Werbung nicht so mag, weil da immer ein bisschen gelogen wird. Für sein Leben wünschte er sich »so viel Spaß wie möglich«. Für die Arbeit in seinem Büro »Hort« schätzt er sein Team sehr. Mit den unter­schied­lichsten Designern geht er respektvoll um. Inter­na­tionale Möglich­keiten eröffneten sich ihm durch eine erste Anfrage von Walt Disney. Und zu seinen Kunden gehören große Marken wie Nike.

Dann jagt König im Affentempo Arbeiten durch den Beamer. Es sind viele gestaltete Arbeiten, ziemlich wild oder »geil«, ohne erkennbares Konzept. Passt da sein Zitat »denn sie wissen nicht, was sie tun«? Er will auch nicht, dass seine Studenten ihm »glauben«. Und er behauptet, es gäbe keine Desi­gnregeln, obwohl es in seinen Arbeiten sicherlich inter­essante Ansätze gibt, die in der »Vorlesung« in dem etwas über­r­he­to­rischen Aktio­nismus nicht zur Geltung kamen. Inter­essante Arbeiten wie die zum Corporate Design des Bauhauses in Dessau kamen nicht zur Sprache.

Ach ja, als Motto für diesen Vortrag wurde aus den zehn Prin­zipien guten Designs von Dieter Rams gewählt: Gutes Design ist ästhe­tisches Design. Aber was ist Ästhetik?

Die Futura neu erfunden.

Dani Klauser stellt im Vorprogramm seine Schrift Planeta vor und beginnt mit einem Spiel erdachter Ablei­tungen. Dabei betont er, dass die Heran­ge­hensweise an geome­trische Strukturen wieder­belebt werden sollte. Es sieht aus wie eine neue Futura. Aber durch die Verän­derung der Diagonalen ist ein durch­gängiges Konzept nicht möglich. Das wollte Renner wohl auch nicht. Der Kreis des O sollte kreis­förmig sein, und die Konse­quenzen im kleinen o sind klar. Die Schnitte enthalten auch ein »Plakat«. Im Mengensatz zeigte Klauser eine sehr löchrige Schrift. Was in der Anwendung bei Slanted ankommt, heißt noch lange nicht, dass es sich um eine für Typo­grafen brauchbare Schrift handelt, bei allem Respekt vor der Arbeit von Klauser. Aber brauchen wir wirklich eine neue Futura?

Weitere Blogbeiträge, die Sie interessieren könnten

Event

Juli im Dezember

Martina Kopp
Michael Bundscherer

Zusammen mit der Lesung »Juli im Dezember« fand am 16. Dezember 2011 der typo­gra­fische Weih­nachtsmarkt in der Hirsch­gar­te­nallee 27 statt.

Jule Gudehus diskutiert mit Andreas Trogisch
Buchbesprechung

Symbol und Bedeutung

Rudolf Paulus Gorbach

Symbole können im Bild und in der Gestaltung eine Bedeutung sichtbar machen. Eine Aufgabe und eine Möglichkeit, die viele Gestalter viel­leicht erspüren. Man hat rudi­mentär in Erin­nerung, was C. G. Jung dazu gelehrt hat. Aber was ist ein Symbol eigentlich genauer?

Event

Der mit der Hand denkt

Martina Kopp

Wer mit Daniel Weil in seinen Skiz­zen­büchern blättert, begegnet seinem Leben. In über 400 Skiz­zen­büchern finden sich unzählige Zeich­nungen … und jede erzählt, was ihn inspiriert hat, wo er war. Und nicht selten wird spürbar, was er beim Zeichnen empfunden hat.

Buchbesprechung

Bauhaus, die Zeit­schrift

Rudolf Paulus Gorbach

Das erste Heft hatte ich aus Freude darüber vorge­stellt, dass es wieder eine Zeit­schrift »Bauhaus« gibt (siehe »Buchsucht“ Fort­s­etzung nach 89 Jahren). Nun möchte ich auf das Thema des zweiten Heftes hinweisen. Es geht um die Existenz des Bauhauses in Israel. Vor fast einem Jahr war ich mit der tgm in Israel, unter anderem auf den Spuren des Bauhauses.

Die zweite Ausgabe der Zeitschrift »Bauhaus« (Abbildung skaliert)
Buchbesprechung

Verlorene Illu­sionen: HfG Ulm

Rudolf Paulus Gorbach

Die Hoch­schule für Gestaltung war bereits zu ihrer Zeit ein Mythos und ist es bis heute geblieben. Sie hatte einen besonderen Ruf und es schwang immer mit, sie sei eine Nach­fol­gerin­sti­tution von Bauhaus. Christiane Wachsmann schildert die Geschichte der Ulmer Schule.

Buchbesprechung

Ein Buch wird Teil einer Kunst

Rudolf Paulus Gorbach

Biblios­culpture nennt Ingo Gerken eine Serie von Arbeiten, die aufge­schlagene Buch- oder Zeit­schrif­ten­seiten zeigen. Diese werden mit Objekten ergänzt und foto­grafiert und so zu einem neuen Kunstwerk. Das ist aber nur das technisch-orga­ni­sa­to­rische Prinzip.